Über mich als Autorin

 


Meine Texte und meine Geschichte mit dem Schreiben

 

Ich habe lange überlegt, wie viel ich preisgeben soll. Es ist mir wichtig, Menschen anzusprechen, die auf einer ähnlichen Wellenlänge unterwegs sind, und nicht, eine riesige Menge an Kunden zu gewinnen. Das geht nur, wenn man sich zeigt, und ich selbst möchte mir auch ein Bild machen, bevor ich mit jemandem zusammenarbeite. Ich weiß, wie es sich anfühlt, anders zu ticken als die Mehrheit der Mitmenschen, und hoffe daher, für die eine oder andere einsame (spirituelle und/oder Künstler-)Seele die Unterstützung zu sein, die ich mir gewünscht hätte.

Seit ich mich erinnern kann, habe ich mir ganze Welten ausgedacht. Wahrscheinlich machen das alle Kinder, nur hören viele irgendwann damit auf. Ich zum Glück nicht, denn die Kunst der geteilten Aufmerksamkeit hat mir oft durch schwierige Zeiten geholfen. Obwohl mir das Schreiben immer leichtgefallen ist, bin ich lange nicht auf die Idee gekommen, etwas davon aufzuschreiben. Andere Ausdrucksformen waren mir wichtiger.

Das änderte sich erst, als sich 2010 in meinem Kopf zwei Charaktere eingenistet und Eigenleben entwickelt haben. Schon bald war klar, dass sie gekommen waren, um zu bleiben. Erstmals hatte ich das Bedürfnis, das kleine Universum, das sich da entwickelte, zu Papier zu bringen, aber wenig Ahnung, wie man das macht.
Also fing ich an, Ratgeber zu lesen, zu experimentieren und 2014 auch endlich ernsthaft zu schreiben. In all meinen Figuren steckt ein Stück von mir – manchmal von dem, was ich bin, manchmal von dem, was ich gerne wäre, oft beides. Im Zentrum meiner Geschichte stand eine Figur, die so etwas wie mein männliches Alter Ego wurde. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass der Typ bisexuell war, und vor meinem inneren Auge entfaltete sich die Selbstfindung eines Künstlers und eine wunderschöne Beziehung zwischen zwei Männern. Das war etwas, wovon ich zu der Zeit relativ wenig wusste, obwohl ich schon immer Freunde, Kollegen, Kunden usw. aus dem LGBTQI-Spektrum gehabt hatte. Die entstehende Story spiegelte eines meiner großen Lebensthemen: das Recht jedes Menschen, sein Leben so zu gestalten, wie es seiner Natur entspricht. Ich weiß noch sehr gut, dass ich mich über die Anmaßung Erwachsener, über andere zu urteilen und ihnen vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben haben, schon in meiner Grundschulzeit aufgeregt habe. Also vertiefte ich mich nun in Bücher und Filme über gleichgeschlechtlich Liebende. Mein Ziel war es, für ein breites Publikum einen Entwicklungsroman zu schreiben, in dem sich zwei ungewöhnliche Lebenswege kreuzen.


Natürlich machte ich bei meinen ersten Schreibversuchen jeden Anfängerfehler, den man nur machen kann. Dann lernte ich in einem Schreibforum eine Autorin kennen, die auch über männliche Paare schrieb, sehr kompetent, gut informiert und unterstützend wirkte. Von ihr ließ ich mich nicht nur einschüchtern, sondern auch überzeugen, eine Liebesgeschichte zwischen zwei Männern würde unbedingt ins Genre „Gay Romance“ gehören, und Bücher müssten einer Reihe von Vorgaben entsprechen, um dort Erfolg zu haben.
Ich entdeckte, dass es von jedem Genre eine Gay Version gibt (von Romance über Cosy Crime bis Thriller und SciFi), was in diesem Bereich für eine enorme Bandbreite sorgt, und auch dafür, dass diese Marktnische relativ groß ist. Speziell in der Kategorie Romance werden solche Bücher zu einem guten Teil von Frauen geschrieben und auch gelesen. Das hat viele Gründe, u.a., dass sich viele Leserinnen mit dem Frauenbild üblicher Frauenromane nicht identifizieren, dass m/m Beziehungen (speziell im Erotikbereich, der auf viele Frauen eine eigenartige Faszination ausübt) viel weniger von soziokulturellen Faktoren abhängig sind, als das bei f/m der Fall ist, dass die Charaktere in ihrem Denken und Handeln oft eher so sind, wie Frauen sich das wünschen würden, und vieles mehr.
Speziell auf Facebook gibt es eine sehr lebendige Regenbogen-Literatur-Community, in der das Verhältnis zwischen Autor*innen und Leser*innen deutlich enger ist als in anderen Genres. Ich lernte dort nette Leute kennen und fühlte ich mich bald wohl. Trotzdem blieb das vage Gefühl, eigentlich nicht am richtigen Ort zu sein.
Die angeblichen Spielregeln des Genres passten nicht wirklich zu dem, was mir vorschwebte. Erotik wollte ich auch nur sehr sparsam schreiben, denn um die ging es mir nicht, aber explizite Inhalte verkaufen sich nun mal gut. Dazu kam, dass ich zu wenig Ahnung vom Handwerkszeug hatte und den Text zu früh der Kritik ungeeigneter Testleser aussetzte. In Summe brachten Umstände mich beinahe dazu, das Projekt aufzugeben.

Als der Frust irgendwann zu groß wurde, fing ich – aus Trotz – an, eine neue Geschichte zu schreiben. Ich wollte mich vordergründig an die Anforderungen des Genres halten, aber einen unerwarteten Twist hineinbringen. Es sollte keine klassische „A trifft B“ Lovestory werden. Ich wollte Themen einfließen lassen, die mir wichtig sind, und meinen ursprünglichen Figuren und ihrer Welt zumindest einen Gastauftritt geben.
Es sollte eine einmalige Aktion sein, und das Schreiben war mehr Kampf als Vergnügen. Ich war mit dem Ergebnis auch nur bedingt zufrieden.
Deshalb wäre an dieser Stelle vermutlich Schluss gewesen, hätte das 2017 unter dem Pseudonym Florentina Hellmas (ein mäßig originelles Anagramm meines Namens, das ich auch als Übersetzerin nutzte) veröffentlichte Buch nicht überraschend Erfolg gehabt. Ich blieb also, überarbeitet das Buch und brachte 2019 eine Neufassung heraus, diesmal als Florentina Iride (italienisch für Regenbogen), um mich von meiner Tätigkeit als Übersetzerin abzugrenzen. So ganz glücklich bin ich damit bis heute nicht, ich will das Buch aber auch nicht vom Markt nehmen, denn es gehört nun mal zu mir.

Nach einer Krise und dem überfälligen Bruch mit der erwähnten Kollegin folgte 2020 ein weiteres Experiment in Form einer kleinen Geschichte, die in derselben Welt und zur Weihnachtszeit spielte und noch wesentlich besser lief als ihre Vorgängerin. Wäre es das gewesen, was ich sein und tun wollte, hätte ich einfach so weitermachen können. Tatsächlich wollte ich dieses Kapitel aber einfach nur zu einem guten Abschluss bringen. Ich hatte eine Idee zu einer Story, in die ich einiges von den Inhalten meiner ursprünglichen Geschichte einfließen lassen konnte. Der Roman ist authentischer und komplexer als seine Vorgänger, aber weniger zielgruppengerecht, weshalb mir schon während des Schreibens klar war, dass er weniger erfolgreich sein würde, obwohl ich ihn für besser halte als die anderen.
Das Buch erschien 2023 und bildet mit den anderen beiden nun eine Reihe lose verknüpfter Geschichten. Aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte kamen die Bände letztlich in der umgekehrten Reihenfolge ihrer Chronologie heraus. „Anziehender als die Schwerkraft“ ist also der jüngste Titel, zeitlich aber der erste der Reihe. „Eierpunsch und Regenbogenkristalle“ schließt fast nahtlos daran an. Die unabhängige dritte Geschichte „Der beste Teil“ war mein Erstling, ist aber zeitlich einige Monate später angesiedelt. Im Prinzip können die Bücher jedoch in beliebiger Reihenfolge gelesen werden, und ich hoffe, dass meine Leser*innen dabei Freude an den Querverbindungen und Gastauftritten vertrauter Charaktere haben.

Mit dem dritten und letzten Band habe ich mich von Florentina Iride verabschiedet. Meine ursprünglichen Figuren drängen mich immer noch, ihre Geschichte zu erzählen, die sich über die Jahre stark weiterentwickelt hat, aber wenn überhaupt, wird das in einem anderen Rahmen passieren. Mit Sicherheit werden meine Bücher aber weiterhin von Kreativität, Freiheit und Diversität handeln.

 

Im Augenblick arbeite ich mit viel Freude am ersten Band einer Fantasy Trilogie. Mehr dazu in Kürze...

 


Bisher sind von mir erschienen:


Unter meinem Namen:

Der Ratgeber "Trägst du ein Buch in dir? Ganzheitliche                 Geburtshilfe für Buch-Babys" bei Amazon

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Der Essay "Zeit und Kreativität als Grundlagen der Freiheit" in der Anthologie "Freiheit" (Konkursbuch 59) beim Konkursbuch-Verlag

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Mein Mystery-Kurzkrimi "Das Geheimnis des Museums

im Museum" in der Anthologie "Vermächtnisse - Spuren

des Todes" beim Pohlmann-Verlag

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Unter dem Pseudonym Florentina Iride:

 

Die Kurzgeschichte "Ticket to Vienna" in der Anthologie          "Friedenszeit" beim Homo Littera-Verlag

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Der Roman "Der beste Teil" bei Amazon

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Der Roman "Eierpunsch und Regenbogenkristalle"                                       bei Amazon

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Der Roman "Anziehender als die Schwerkraft"                                              bei Amazon

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